Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 80. Mal. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass antisemitische Straftaten besorgniserregend zunehmen. Laut Bundeskriminalamt haben sich diese Straftaten seit 2023 nahezu verdoppelt: In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 wurden bereits 793 Fälle registriert.
Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, ob etablierte Erinnerungskulturen zum Holocaust neu überdacht und weiterentwickelt werden müssen. Denn die Auseinandersetzung mit dem Holocaust-Gedenken wird – nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, sondern schon mindestens seit der Corona-Pandemie – zunehmend durch antisemitische Verschwörungserzählungen und Desinformationskampagnen im digitalen Raum verzerrt. BKA-Chef Münch bezeichnet das Internet als „Brandbeschleuniger“. Gerade die rasanten technologischen Entwicklungen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz bieten der Verbreitung von Hass und Hetze einen gefährlichen neuen Nähr-boden, dessen Auswirkungen kaum vorhersehbar sind.
Wie können wir Angriffe gegen unsere Demokratie in Form von unverhohlenen Versuchen zur Relativierung des Holocausts und antisemitischer Online-Propaganda rechts- und linksextremer Gruppierungen, ausländischer Ideologen und islamistischer Extremisten abwehren?
Mit diesen Fragen wird sich Dr. Malte Klein, Historiker und Educational Engineer im schleswig-holsteinischen Landesprogramm „Zukunft Schule im digitalen Zeitalter“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, auseinandersetzen. Sein Vortrag soll jedoch nicht nur auf Problemanalyse beschränkt bleiben, sondern auch Wege aufzeigen, wie wir dieser (Online-)Hetze entgegentreten können.
Auf diesen Vortrag wird Heinz Grasmück, Direktor des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI Hamburg), einen Response geben.
In der anschließenden Aussprache können Möglichkeiten diskutiert werden, dem primär digital verbreiteten Antisemitismus zu begegnen.

Veranstaltungsort: Jerusalem-Akademie

Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Der Eintritt ist frei.