Vergangene Veranstaltungen
Mit seinem Projekt „Haschiwenu: Bringe uns zurück“ – eine Reise zu den Traditionen des Chorgesangs in den deutschen Synagogen“ möchte der Deutsche Kammerchor dem Publikum im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre an verschiedenen Orten die Möglichkeit eröffnen, einen möglichst umfassenden Eindruck der unterschiedlichen musikalischen Strömungen und Traditionen des synagogalen Chorgesangs zu gewinnen.
Die Entwicklung hin zur Tradition einer „deutsch-jüdischen Musik“, die ihre Verortung im Synagogalgottesdienst hatte, entstand erst durch den Einfluss der jüdischen Aufklärungsbewegung Haskala und wurde nach ihrer ersten Blütezeit schon beinahe wieder vernichtet. Das Attribut „deutsch“ soll in diesem Zusammenhang den Kulturkreis, in dem die deutsche Sprache seinerzeit gebraucht wurde, beschreiben.
Diese Reformbestrebungen des frühen 19. Jahrhunderts beeinflussten nicht nur den liturgischen Ablauf des Gottesdienstes, sondern wirkten sich mit der Integration von Orgel, Chor und Predigtkanzel als neuen Elementen auch auf das Synagogengebäude aus. Nachdem die neuen Ideen in Berlin und anderen Städten Einzug gehalten hatten, entstand als neues architektonisches Konzept: die so genannte „Orgelsynagoge“. Die musikalisch durchkomponierte Liturgie korrespondierte mit der neuen „Komposition“ des Synagogen-raumes und mit ihr blühte die Tradition des mehrstimmigen Chorgesanges mit Begleitung der Orgel auf. Die Kantoren begannen, für den Synagogengottesdienst Musik für Vorbeter, Chor und Orgel zu komponieren und diese Kompositionen, die sich im Stil der klassisch-ro-mantischen Kunstmusik und der evangelischen Kirchenmusik der Zeit annäherten, zu veröffentlichen.
Jede große Stadt in Deutschland hatte damals ihren eigenen Komponisten für ihre Synagoge. Dadurch entstand eine eigene Klanglandschaft zu jeder Gemeinde. Der Deutsche Kammerchor hat ein Programm zusammengestellt, das die verschiedenen Traditionen aus den jüdischen Gemeinden in Deutschland zeigt – und damit die Komponisten wieder zurück in ihre Städte bringt.
Veranstaltungsort: Jerusalem-Akademie
Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Der Eintritt ist frei.