Vergangene Veranstaltungen
Podiumsdiskussion mit
- Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der „Stiftung Topographie des Terrors“, Berlin, und
- Prof. Dr. Jürgen Werbick, Professor em. für Fundamentaltheologie an der Universität Münster
Seit dem II. Vatikanischen Konzil war das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum geprägt durch den Vorsatz, die alte „Substitutionstheorie“ zu überwinden, nach der der Bund Gottes mit seinem Volk Israel durch den neuen Bund in Jesus Christus abgelöst worden sei. „Unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt“ – mit diesem Wort des Apostels Paulus (Röm 11,29) schien unzweifelhaft gesagt: Gott hält seinem auserwählten Volk die Treue.
Vor einiger Zeit ließ der emeritierte Papst Benedikt XVI. Anmerkungen zum Traktat „De Iudaeis“, veröffentlichen, die diesen Konsens zu verlassen scheinen. Die Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n.Chr. und die Zerstreuung des Judentums in die Diaspora deutet Benedikt als Ergebnis der Untreue Israels gegen Gott, wodurch das Christentum in seinem universalen Heilsanspruch für alle Menschen bestätigt worden sei.
Im Gespräch miteinander setzen sich unsere beiden Referenten kritisch mit dieser Theologie auseinander und diskutieren ihre Folgen für den christlich-jüdischen Dialog.
Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit der Katholischen Akademie Hamburg und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hamburg durchgeführt.