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Vortrag „Tiefe Sehnsucht. Wie Hans Scholl sich dem Christentum zu- und vom Nazismus abwandte“
von Dr. Robert M. Zoske
Dienstag, 22. September 2015, um 19.00 Uhr
Von den Geschwistern Scholl scheint alles bekannt zu sein. Als mutige Widerstandskämpfer verteilten Hans und Sophie Flugblätter gegen Hitler und wurden vom NS-Regime ermordet. Das Bild der „Weissen Rose“ ist von dem gleichnamigen Buch geprägt, das Inge Scholl (verh. Aicher) 1952 erstmals publizierte. Doch nach den Veröffentlichungen von Sönke Zankel (2008), Barbara Beuys (2010) und Christine Hikel (2012) ist klar, dass die älteste Schwester die Geschichte ihrer Familie nicht als Historikerin, sondern als Hagiographin schrieb. So verschwieg sie die gemeinsame lang anhaltende Nazibegeisterung und die Hauptanklagepunkte gegen ihren Bruder 1938. Dennoch archivierte sie das kompromittierende Material. Es enthält außerordentliches Neues, das Robert M. Zoske in seiner Dissertation ausgewertet hat (Sehnsucht nach dem Lichte - Zur religiösen Entwicklung von Hans Scholl, München, 2014). Die Texte zeigen, dass für den führenden Kopf des Münchner Widerstands der christliche Glaube die entscheidende Kraft seines Freiheitskampfes war. Dr. Zoske wird in seinem Vortrag auch auf das Verhältnis Scholls zum Judentum eingehen.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns.
Veranstaltungsort: Seminarraum der Jerusalem-Akademie, Moorkamp 8, 20357 Hamburg
Dienstag, 22. September 2015, um 19.00 Uhr