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Der jüdisch-sephardische Universalgelehrte Moses Maimonides (1138-1204) ist ein ganzheitlicher Denker. Theologie, Philosophie und Medizin wirken bei ihm in- und miteinander. Religion und Wissenschaft schließen einander nicht aus; beide sind orientiert an der einen göttlichen Weisheit. Dieser kann der Mensch sich annähern, wenn er Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe in ein Gleichgewicht bringt. Praktische Regeln für den Alltag, für Gesundheit und Hygiene, erhöhen die Lebensqualität des Menschen, wenn auch sie sich aus dem Streben nach Weisheit ergeben. Deshalb findet man Perspektiven der Medizin bei Maimonides auch in theologischen und philosophischen Werken, und Religion und Philosophie bilden den Hintergrund auch in seinen rein medizinischen Abhandlungen.
Wilhelm Kaltenstadler stellt den jüdischen Arzt, Philosophen und Theologen vor, dessen Denken von erstaunlicher Aktualität ist.
Dieser Vortrag ist Teil der Vortragsreihe ‚Das Eigene und das Andere. Zur Aktualität jüdischen Denkens‘, die in Kooperation mit der Katholischen Akademie Hamburg und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit durchgeführt wird.