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Wie hat es Luther mit den Muslimen gehalten? Seine Wahrnehmung des Islam und von Muslimen kann aus heutiger Sicht nur als „polemisch, einseitig, schemenhaft und holzschnittartig“ beschrieben werden. Das hat die jüngst veröffentlichte EKD Broschüre „Reformation und Islam“ zu Recht festgestellt. Als Kind seiner Zeit war Luthers Denken durch die „Türkengefahr“ – wie er sie sah – geprägt: Die Truppen des osmanischen Sultans Suleiman standen 1529 vor Wien.
Und nicht nur der redegewaltige Mönch aus Wittenberg fürchtete sich davor, dass am Ende ganz Mitteleuropa vom Sultan erobert werden könnte. Seine Gedanken des 16. Jahrhunderts als Stichwortgeber für islamfeindliche Auslassungen unserer Zeit zu instrumentalisieren, ist unredlich und geschichtsvergessen. Trotzdem sollten Luther und seine Theologie für die interreligiösen Dialoge unserer Tage intensiv bedacht werden. So verbindet Christen und Muslime eine hohe – wenn auch unterschiedlich akzentuierte – Wertschätzung ihrer Heiligen Schriften, der Bibel und des Koran. Deshalb hält die bereits erwähnte EKD Broschüre zu Recht fest: „Wir können uns mit Interesse und Offenheit mit den Offenbarungsquellen des Islam auseinandersetzen, ohne Sorge, dabei das Eigene zu verlieren. Ein solcher Dialog eröffnet im Gegenteil die Möglichkeit, den eigenen Glauben zu intensivieren und zu weiten.“ Darüber wollen wir an diesem Studientag nachdenken. Nach einer Einführung in das Impulspapier hören wir Leseeindrücke aus muslimischer und christlicher Sicht. In interreligiösen Arbeitsgruppen wollen wir anschließend gemeinsam über die Herausforderungen eines zeitgemäßen und theologisch fundierten christlich-islamischen Dialoges sprechen.
Dieser Studientag wird in Kooperation mit der Missionsakademie an der Universität Hamburg und dem Referat für christlich-islamischen Dialog des Zentrums für Mission und Ökumene durchgeführt.
Es wird gebeten, sich zu diesem Studientag bei Frau Sabine Heidenreich (040 / 88181-312,
Kosten: 15,- € (zu zahlen am Tag der Veranstaltung)
Veranstaltungsort: Missionsakademie an der Universität Hamburg, Rupertistr. 67, 22609 Hamburg